Tafelnotiz: Qantu Palo Santo
Produzent: Qantu Cacao e Chocolat
Art: Aromatisierte dunkle Schokolade
Kakaogehalt: 70%
Herkunft der Bohnen: Bagua Region, Peru
Zutaten: Kakaobohnen, Rohrzucker, Kakaobutter, Palo Santo Rauch
Aus meinen Verkostungsnotizen: ätherischer Eindruck, sehr runde orange-fruchtige Schokolade, angenehme Rauchnoten wie am Lagerfeuer
Ich muss über diese Schokoladentafel berichten (und nicht weil gerade (?) Räucherhochsaison ist). Die Palo Santo-Tafel von Qantu hat mich *berührt* — und ich komme mir deswegen ein bisschen überdramatisch vor, aber dennoch gibts einiges darüber zu sagen.
Die Vereinigung von Kakao und Palo Santo ist eine fantastische Brücke, unter der diese Tafel geschaffen wurde, denn hier finden sich zwei Rohstoffe, deren Verwendung in Zeremonien auf lange Traditionen zurückgeht, und die unter die Umwelt und Menschen ausbeutenden Verhältnissen gehandelt werden. Palo Santo ist ein wertvolles Holz aus Trockenwäldern in Mittel- und Südamerika und unterliegt eigentlich strengen Auflagen, die wachsende Nachfrage aus westlichen Ländern lässt illegale Abholzung aber florieren. Elfie und Maxime von Qantu haben sich 2021 dazu entschieden, ihre Bemühungen in Peru, wo sie auch ihre Kakaobohnen beziehen, in Verbindung zu bringen mit den ebenfalls unter Bedrängnis geratenen Gebieten, wo Palo Santo zu finden ist, und arbeiten mit dafür mit einer Gemeinschft in Dotor zusammen. Die Kakaobohnen werden mit dem balsamisch-harzigen Holz geräuchert und zu einer unvergleichlichen Schokoladentafel gefertigt.
Diese Tafel hat mich innehalte lassen. Nicht nur, weil ich sie mit Wertschätzung aufgrund der wertvollen Zutaten verkostet habe. Sie hat eine ganz besondere Erinnerung hervorgerufen und ich musste lange drüber nachdenken bis ich draufkam: in der Kirche sitzen zu Weihnachten, wenn der ganze sakrale Raum mit dem Duft von Weihrauch und Myrrhe gefüllt ist.
Die Palo Santo-Tafel haftet mir nachhaltig am Gaumen (und im Gedächtnis).