Tafelnotiz: Amano Dos Rios 70%

Produzent: Amano Artisan  Chocolate

Art: Dunkle Schokolade

Kakaogehalt: 70%

Herkunft der Bohnen: Dominikanische Republik

Zutaten: Kakaobohnen, Rohrzucker, Kakaobutter, Vanilleschoten

Ich bin jetzt leider die Person, die über etwas schreibt, an das man ihre/seine Finger kaum bekommt, und möchte mich dafür entschuldigen. Sie war Teil der Tafelpost-Ausgabe zur nordamerikanischen bean-to-bar Szene und wurde mir von meinem Händler des Vertrauens angekündigt mit den Worten „That’s a one of a kind tasting experience… guaranteed to blow you of your feet“. Ich dachte mir da jetzt nicht so viel davon, ein bisschen hochmütig, habe ich doch schon viele, viele außergewöhnliche Tafeln in den letzten zwei Jahren verkostet. Aber dann kam diese hier: die Amano Dos Rios-Tafel.

Und hier ist der Beweis, der Auszug aus meinen Verkostungsnotizen: schmeckt nach Frucht (florale Zitrusfrucht aber ohne die Säure), nach Blüten (Kamille?), nach Gewürzen, nach Honig, sehr leicht nach ganz mildem Whiskey, nach Marzipan, keine Bitterkeit, ganz viel Harmonie reingepackt in eine glatt schmelzende, recht süße und überwältigend komplexe Tafel.

Das Versprechen wurde also eingelöst und ich bin fassungslos, was kostbare Kakaobohnen, exzellente Fermentationstechniken und hochtalentierte Schokoladenfertigungswissen hervorbringen können.

Amano Artisan Chocolate ist ein Urgestein in der Welt der bean to bar Schokolade und wurde 2006 von Art Pollard in Utah inmitten der Rocky Mountains gegründet. „Amano verweist auf die italienischen Deutungen von „handgemacht“ und „sie lieben“, was die Kernaussage von Art Pollards Schokoladenschaffen sein soll. In ihrer Kakaokarriere ist es die US-Manufaktur, die mit den wahrscheinlich meisten Preisen behangen wurde. Amano röstet nur sehr dezent und setzt Kakaobutter und sogar Vanilleschoten (selbstverständlich kein Vanillin!) ein, um zu einem runden Tafelergebnis zu gelangen. Die reinsortigen Tafeln werden ausschließlich in einem 70%-Verhältnis gemacht, um den besten Vergleich zwischen den Sorten zu ermöglichen.

Die letzte Rippe davon hüte ich wie meinen Augapfel…

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Die berühmte Chocolate Nemesis

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Jännerzeilen und Tafelpost N°8